Der Erste Österreichische Dachverband Legasthenie (EÖDL) bildet diplomierte Legasthenie- und/oder Dyskalkulietrainer/innen aus.
Diplomierte Legasthenie- und/oder Dyskalkulietrainer/innen sind unter anderem berechtigt, den AFS-Test, das pädagogische, standardisierte Testverfahren zur Feststellung einer eventuell vorliegenden Legasthenie/Lese-Rechtschreibschwäche (LRS) und/oder Dyskalkulie/Rechenschwäche einzusetzen.
Wie erfolgt die Ausbildung?
Der Erste Österreichische Dachverband Legasthenie (EÖDL) ist der Berufsverband der diplomierten Legasthenietrainer/innen, Dyskalkulietrainer/innen und Lerndidaktiker/innen. Er wurde als erster Legasthenieverband in der EU nach der internationalen Qualitätsnorm ISO 9001:2015 zertifiziert und ist eine durch Ö-CERT anerkannte Erwachsenenbildungsorganisation. Ausschließlich der EÖDL verleiht die Berufsbezeichnungen Diplomierter Legasthenietrainer/Diplomierte Legasthenietrainerin, Diplomierter Dyskalkulietrainer/Diplomierte Dyskalkulietrainerin und Diplomierter Lerndidaktiker/Diplomierte Lerndidaktikerin seit 1996 an Spezialisten in derzeit 64 Ländern. Diese Personen erhalten nach Abschluss der Diplomaprüfung beim EÖDL das Diploma zum Diplomierten Legasthenietrainer/zur Diplomierten Legasthenietrainerin, zum Diplomierten Dyskalkulietrainer/zur Diplomierten Dyskalkulietrainerin und/oder zum Diplomierten Lerndidaktiker/zur Diplomierten Lerndidaktikerin. Dafür übermitteln diese an den EÖDL ihre Prüfungsunterlagen und können damit die Berufsbezeichnung erlangen.
Um die Diplomaprüfung abschließen zu können, sind die notwendigen Nachweise bzw. die praktischen Prüfungsunterlagen beim EÖDL einzureichen. Der Absolvent ist dann geprüft für die Arbeitsbereiche der jeweiligen Studienrichtung, darf die jeweilige/n Berufsbezeichnung/en führen und kann dem EÖDL bzw. Dachverband Legasthenie Deutschland e.V. (DVLD) als Berufsverbände beitreten.
Die Nachweise für die Diplomaprüfung umfassen Anamnesen, Testungen, Elterngespräche, Textanalysen, Trainings- und Förderpläne, Stundenvor- und -nachbereitungen, Trainingsmaterialerstellungen etc. und Trainings- bzw. Förderstunden, in denen selbstständig Diagnosen erstellt, Trainings- bzw. Förderpläne verfasst und Trainings- bzw. Fördereinheiten mit Betroffenen durchgeführt wurden. Als Vorbildung werden Bildungsmaßnahmen empfohlen, die nach den Richtlinien der IFDDA (International Federation of Dyslexia and Dyscalculia Associations) erfolgten, wie z.B. das Fernstudium zum/zur Legasthenietrainer/in oder das Fernstudium zum/zur Dyskalkulietrainer/in.
Ziel des EÖDL ist es, Spezialisten ein fundiertes Wissen über spezielle Themen rund um diverse Lernproblematiken zur Anwendung in der Praxis zu vermitteln und umfangreich auf die Feststellung der individuellen Lernproblematiken und auf das anschließende spezifische Training bzw. die Förderung von Betroffenen vorzubereiten.
„Ein legasthenes/dyskalkules Kind braucht zwar mehr Zeit, Motivation und Lob als andere Kinder, ist aber genauso in der Lage, mit Hilfe des pädagogischen Trainings durch einen diplomierten Legasthenietrainer bzw. Dyskalkulietrainer die Kulturtechnik des Lesens, Schreibens und Rechnens zu erlernen!“
Dr. Astrid Kopp-Duller (Buch: Der legasthene Mensch)